Mehr erfahren zum KOSOVISION CONTEST
Zusammenarbeit zwischen Albanern, Serben, Gorani und Roma
Wie bereits erwähnt bewegte sich die Zusammenarbeit zwischen dem albanischen und dem serbischen Team stets auf bescheidenem Niveau. Die fehlende staatliche Unterstützung, die finanziellen Sorgen auf beiden Seiten und die Corona-Krise haben nun bei den Teammitgliedern der Region Gjilan, einer albanisch-serbisch gemischten Region, ein Umdenken ausgelöst. Neu wollen sie nach der Corona-Krise mit nur noch einem gemeinsamen Projekt starten. Wenn das gelingt, wären wir auch unserem letztes Ziel – nämlich einer albanisch-serbische Kooperation – einen Schritt näher gerückt. Das wäre ein bemerkenswerter Fortschritt.
Der KOSOVISION CONTEST wurde 2017 vom KEC vorläufig beendet, obwohl er bei Lehrpersonen und Kindern weiterhin sehr beliebt und in den Schulen verankert war. Grund war die äusserst schlechte Zahlungsmoral des Bildungsministeriums. Das KEC, das im Auftrag des MEST das Projekt durchführte, war nicht mehr bereit, die Zahlungsverzögerungen bzw. -ausfälle hinzunehmen. MEST und KEC trennten sich im Streit. Die Lehrepersonen drängen seither auf eine Wiederaufnahme des Projektes.
Die albanische Teamleiterin der Region Gjilan, Esfere Sherifi, hat sich nun entschieden, nicht länger auf die Unterstützung des Staates zu hoffen, sondern mit dem Team von Nebojsa Simic zusammenzuarbeiten.
Mehr erfahren zum NASE MESTO I MI
Auch der NASE MESTO I MI erfreut sich nach wie vor grosser Beliebtheit bei Lehrpersonen und Kindern – und wurde bis zur Corona-Pause 2020 auch durchgeführt. Im Unterschied zu den Kosovoalbanern hatten die Kosovoserben, nach der Finanzierung durch die DEZA, nie einen offiziellen Geldgeber im Rücken. Weder Belgrad noch Pristina bezahlen für Projekte in den serbischen Gemeinden. Sie mussten also andere Lösungen finden. Einerseits wurden und werden sie von zwei kleineren Schweizer Familienstiftungen, Irene Stiftung und Pratohaus, unterstützt; anderseits leisten die Eltern häufig „Fronarbeit“ und unterstützen die Klassen bei der Umsetzung grösserer Projekte. Bei einer Arbeitslosigkeit von bis zu 80% in den Gebieten der Minderheiten entwickelten sich die Klassenprojekte oft zu eigentlichen „Dorfprojekten“ mit aktiver Beteiligung der Dorfbevölkerung. Finanzielle Unterstützung kann die Bevölkerung kaum leisten. Die Armut ist zu gross. So begnügt sich auch das Team mit einer minimalen Entschädigung.