KOSOVISION Contest Prizren

2007 – acht Jahre nach dem Ende des Krieges 1999 – war die Stimmung im Kosovo gedrückt. Die Beziehungen zwischen den verschiedenen Volksgruppen waren angespannt. Die Entwicklung steckte in einer Sackgasse. Die KFOR versuchte, die Bevölkerung mit Slogans wie „Be part of positive changes“ und „Build your future“ zu ermutigen und auf einen Zukunftsprozess einzustimmen. Ohne grossen Erfolg.

In dieser Situation lancierte Tom Kleiber, damals Offizier bei der Swisscoy, die Idee, Kinder und Jugendliche in den Prozess einzubeziehen. Er wandte sich mit seinem Anliegen an die Pädagogische Hochschule Zürich, wo die Herausforderung angenommen wurde. Es formierte sich das Swisscoy-PHZH-Team, bestehend aus Tom Kleiber, Katherina Washington und fünf Studierenden, und entwickelte den KOSOVISION Contest. Erstmals wurden Kinder und Jugendliche in Kosovo nach ihren Erfahrungen und Wünschen gefragt und aufgefordert, Zukunftsvisionen zu entwickeln und diese auf einem Plakat darzustellen. Die Plakate wurden öffentlich ausgestellt. Der Erfolg war überwältigend. Es beteiligten sich alle Volkgruppen der Region Prizren – insgesamt 796 Klassen – nahezu 100% der 3.– 8. Klassen. Die Medien berichteten ausführlich über das Projekt. Das Publikum besuchte die Ausstellung der Schülerplakate in Scharen und diskutierte die Zukunftsvisionen der Schülerinnen und Schüler. Der damalige Bildungsminister Kosovos stellte den Antrag, den KOSOVISION CONTEST in ganz Kosovo durchzuführen.

Glossar

Bild in Lightbox öffnen (open image in lightbox). Präsentation einer Klassenarbeit, Initiant Tom Kleiber hinten rechts